Über unsere Weine

Wir arbeiten mit Winzerinnen und Winzern kleinerer Weingüter in Europa zusammen, für die Weinmachen Passion ist, die sich der Natur stark verbunden fühlen und ihr Handwerk sorgfältig, kundig und mit Liebe ausüben. Die meisten unserer Weine sind organisch oder biodynamisch.
Als wir vor 24 Jahren mit dem Weinhandel begonnen haben, hatte das BIO im Wein kaum Bedeutung, und den Begriff des Naturweins gab es noch nicht. Heute sind organische und/oder biodynamische Arbeit im Weinberg und Keller unbedingte Voraussetzung dafür, dass wir ein neues Weingut ins Sortiment aufnehmen.
Wir bieten Ihnen ein schlüssiges Geschmackskonzept. Eine fein ausgewählte Vielfalt von Weinen unterschiedlicher Geschmackstypen sowie unsere Expertise, im persönlichen Kontakt, und auch online. Wir öffnen Ihnen damit die Türe ganz weit zu Spaß und Freude und einem besonderen sinnlichen Erleben.
Wein ist Kultur pur. Kultur, die wir in Gläser schenken und unmittelbar sinnlich genießen können. Wir unterstützen mit unserer Arbeit eine Trink- und Esskultur, die den Namen verdient, also Echtes und Gutes im Glas und auf dem Teller. In unseren Weinen riechen und schmecken Sie eine Fülle von Aromen, die Zunge spürt ganz verschiedene Texturen, der Gaumen meldet Säure, Süße und Tannin. Ihr Bauchgefühl sagt Ihnen schon, wie gut Ihnen unsere Weine tun. Dass Sie mit Ihrer Auswahl zum Erhalt atemberaubend schöner Weingegenden und einer intakten Umwelt beitragen, ist zusätzlicher, anderer Genuss.
Biowein

Wir sind als Weinhandlung BIO zertifiziert, und kennzeichnen organisch oder biodynamisch zertifizierte Weine entsprechend.
Viele unserer Weingüter sind BIO zertifiziert, andere noch nicht, wieder andere sind im Umstellungsprozess, und manche verzichten darauf, obwohl sie organisch und/oder biodynamisch arbeiten. Zertifikate sind Ergebnisse bestimmter kontrollierender Prozesse, sie sagen etwas über diese Prozesse aus, nicht jedoch etwas über den Geschmack und die sensorische Qualität der Weine.
Bekannte Anbauverbände sind Ecovin®, Bioland®, Naturland® und Demeter®. Es sind große Verbände, die eine mittlerweile recht große Menge organisch und biodynamisch (Demeter) arbeitender Winzer*innen kontrollieren und repräsentieren. Ihre Richtlinien sind deutlich strenger als alles, was seitens der EU vorgegeben wird. Jeder so zertifizierte Wein ist in seiner Substanz eindeutig BIO, außergewöhnliche sensorische Qualität ist damit jedoch nicht gewährleistet. Biodyvin®, Vini Veri® und die kleine Gruppe der Respekt®-Winzer*innen verbinden hochtransparente Erzeugungskriterien und die sensorische Prüfung aller Weine und garantieren so ethische und geschmackliche Ansprüche.
In organischer und biodynamischer Arbeit ist der Boden, in dem die Rebstöcke möglichst tief wurzeln sollen, wesentlicher Aspekt. Nur ein aktiver, vitaler Boden versorgt die Rebstöcke ausreichend mit Nährstoffen, Wasser, Mineralstoffen und Spurenelementen. Das gelingt nur, wenn Winzer*innen bei der Bodenarbeit auf synthetische und systemische Mittel verzichten, wie auf den Einsatz schwerer Maschinen, die den Boden verdichten. Nur mit Myriaden von Kleinstlebewesen belebte Böden können für gesunde, natürliche Ernährung der Pflanze sorgen. Nur natürlich gesund ernährte Pflanzen wurzeln lebendig im Boden und stärkt die Fähigkeit der Pflanze, die Sonnenenergie durch ihre Blätter und die Erdenergie durch ihre Wurzeln aufzunehmen, Nur so jedoch können sich über die Photosynthese gesunde Trauben entwickeln. Nur gesund geerntete Trauben können fehlerfrei spontan vergären mit Hilfe natürlicher Hefen aus dem Weingarten und dem Keller. Nur so fermentierte Trauben entwickeln einen Most, der zu vielschichtigen, komplexen Weinen führt. Und nur solche Weine bereiten wirklich Freude und sind ihren Preis wirklich wert.
Selbstverständlich kommen auch im organischen und biodynamischen Weinbau Spritzmittel zum Einsatz. Oft müssen Biowinzer*innen sogar häufiger spritzen als die konventionell arbeitenden. Logischerweise, weil sie ausschließlich Schwefel, Kupfer, Tees, Pflanzensäfte und organische Präparate wie Backpulver einsetzen. Diese Mittel wirken an der Oberfläche und dringen in den Kreislauf der Pflanze nicht ein. Ein starker Regen wäscht sie ab. Solche Weine können dann im Keller weitgehend in Ruhe gelassen werden, ganz einfach, weil die Substanz spitzenmäßig ist.
Der organische Anbau im Weingarten ist seit 1991 mit der EG-Öko-Verordnung 2092/91 geregelt. Sie regelt die ökologische Arbeit im Weingarten, die Möglichkeiten für Düngung und Pflanzenschutz. Die Richtlinien für biologische Vinifikation der Biotrauben finden sich in der EU-Durchführungsverordnung 203/2012 von 2012. Sie erlaubt geschmacksverändernde Zusatzstoffe aus der konventionellen Kellerwirtschaft und ist eine die Verbraucher täuschende Mogelpackung. Von Enzymen und Reinzuchthefen über den Einsatz von Chips und Vakuumverdampfung bis zu Mostkonzentration und Schönungsmitteln ist sehr vieles zugelassen. So gelangt industriell hergestellter Massenwein als Biowein in die die Regale von Biomärkten, Supermärkten und Discountern. Mit sorgfältig handwerklich hergestelltem Stoff haben diese Weine nichts zu tun.
Am anderen Ende des Spektrums, in der alternativen Szene, gibt es ebenfalls viele Winzer*innen, die zwar mit reinem Gewissen organisch bis biodynamisch arbeiten, jedoch ihr Handwerk nicht wirklich beherrschen. Es ist insofern nicht erstaunlich, welch abenteuerlich-schlechte Weine wir in den letzten Jahren des anwachsenden Naturweinbooms schon verkostet haben.
Aber das gehört halt auch zu unserer Arbeit. So bieten wir Ihnen eine Fülle echter Bioweine, die mit ihrem "BIO" auch sensorisch überzeugen. Weine, die nicht nur außergewöhnlich gut schmecken, sondern uns auch berühren, handwerklich erzeugt im Weinberg, mit viel Gespür für die Bedürfnisse einer gesunden Natur, Handarbeit und nur den für sinnvollen Weinbau zugelassenen Mitteln.
Gute Freunde|Spezielle Freunde

Wir führen rund 300 starke Weine im Sortiment, die wir allesamt mögen, sonst wären sie nicht hier.
Viele gute Freunde sind darunter, Weine, die wir jeden Tag gerne trinken und die unseren Geldbeutel nicht allzu sehr strapazieren. Und etliche spezielle Freunde, Weine, die uns besondere Geschmackserfahrungen schenken.
Gute Freunde sind uns vertraut, auf sie ist Verlaß, sie begleiten uns durchs Leben. Wir wollen sie nicht missen und schätzen ihre Qualität. Die ganze Bandbreite der Charaktere finden wir unter ihnen, von drastischem Naturalismus bis zu sanft glamouröser Art. Meist sprechen sie eine verständliche, klare Sprache mit aussagekräftigen Sätzen. Ob fein, ob holzschnittartig: Gute Freunde sind (fast immer) gut gelaunt. Fröhlich, heiter und unkompliziert. Deshalb mögen wir diese alltäglichen Begegnungen.
Spezielle Freunde sind speziell. Nicht nur, weil sie lebendig, authentisch und charaktervoll sind. Das sind die guten Freunde auch. Speziell sind sie wegen ihres ausgeprägten Profils. Spezielle Freunde sind Früchte einer der Natur und dem Kosmos besonders zugeneigten Haltung und Resultate vollkommenen handwerklichen Schaffens. Einige erstaunlich zart, andere expressiv eigenwillig, viele verblüffend originell, manche schockierend kompromißlos. In jedem Fall sind sie Weine, die Zeit brauchen und unsere Neugier und Geschmack herausfordern.
Das ist ja das Wunderbare an ihnen: Sie schenken Zeit, sind schier unerschöpfliche, sprudelnde Energiequellen. Jeder Ton, jede Nuance zählt. Man kann mit ihnen sein Leben verbringen - und es bleibt immer spannend.
Landschaft

Viele unserer Weine stammen aus Regionen, die uns reisende Städter mit ihrer Schönheit verzaubern, in denen die Weinbergsarbeit jedoch enorm anstrengend ist. Von Steilhängen und Terrassenlandschaften, in denen Handarbeit Pflicht ist, jeder Schritt mühsam und jede Last wirkliche Belastung. Höchste Qualität beim Wein gibt es eben dort, wo das Steigen schwierig ist und jeder Handgriff kostbar. Ohne dass er die Wahl hätte, übernimmt der Winzer, der immer häufiger eine Winzerin ist, neben den Produktionskosten auch jene für die Landschaftsgärtnerei. Indem er uralte Terrassen erhält, in schwierig begehbarer Landschaft Weingärten pflegt und mittels organischem oder biodynamischem Anbau einen Teil unserer Umwelt gesund erhält. Fahren Sie ´mal in die Cinque Terre, und besuchen Sie Samuele Heydi Bonanini, dann erfahren Sie unmittelbar, worüber ich gerade schreibe.
Uns gehen Vielfalt und Eigenständigkeit der Landschaften und ihrer Produkte zu Herzen und wir fühlen uns all jenen Winzern eng verbunden, die mit ihrer Arbeit unsere Welt in ihrer Vielfalt erhalten. Auch, weil eine Welt ohne Empathie ein Alptraum wäre, und wir nicht wollen, dass immer mehr Produzenten authentischer Lebensmittel ihren Beruf an den Nagel hängen.
Terroir

Terroir ist ein großes Wort in vieler Munde. Und es stimmt ja auch: Echter Wein wird vom Terroir geprägt, von einer Fülle unterschiedlicher Faktoren, die zusammenspielen und auf den Wein wirken:
Das Klima, mit seiner langfristigen Einwirkung von Temperatur, Feuchtigkeit und Wind, im Verlauf der Jahreszeiten, bestimmt von der Sonne und dem Winkel, in dem ihre Strahlen auf die Erde treffen. Das Mikroklima des Platzes, auf dem die Rebstöcke wachsen, aufgrund seiner speziellen, topographischen Bedingungen: der Höhe, der Hangneigung, der Himmelsrichtung. Das Wetter mit seinen Temperaturdifferenzen, mit Regen, Frost, Hagel und Wind. Der Boden, also physikalisch und chemisch verwittertes, mit organischen Stoffen durchsetztes Gestein. Er prägt den Ausdruck des Weins, abhängig von seinen Wasserkapazitätne und den Mineralien, die er an die Pflanze abgeben kann.
Und natürlich der Mensch, der mit seinen Entscheidungen den Wein prägt: Welche Rebstöcke pflanzt er, welche handwerklichen Methoden benutzt er, und welche Handschrift ist erkennbar.
Boden

Wenn wir Wein schmecken, meinen wir manchmal, auch den Boden zu schmecken. Fraglich ist, ob uns dies unmittelbar gelingt, mittelbar jedoch können wir den Boden wahrnehmen über Parameter wie Textur und Säure, deren Ausdruck von der Art des Bodens geprägt ist.
Was wir erkennen, schmecken und in Worte fassen können, ist der Charakter des Weins. Wein ist in seiner Komplexität das Ergebnis sehr vieler, unterschiedlicher Faktoren. Die Böden spielen dennoch eine entscheidende Rolle.
Boden ist physikalisch und chemisch verwittertes, mit organischen Stoffen durchsetztes Gestein. Er prägt den Ausdruck des Weins, indem er die Pflanzen mit Wasser versorgt und mittels seiner im Wasser gelösten Mineralien für die Ernährung und Gesundheit von Rebstock und Trauben sorgt. Sein Wasserspeichervermögen ist für die Pflanze so überlebenswichtig wie die Möglichkeit des Wasserabzugs. Boden ist nur für die Weine essentiell, die vom Terroir geprägt sein sollen. Der Einsatz von flach wurzelnden Unterlagen bei starker Mineraldüngung und maximalem Einsatz von Additiven im Keller marginalisiert den Bezug zwischen Gestein, Pflanze und Wein und macht den Boden lediglich zu einer Art gesichtslosem Trägermaterial.
Boden besteht aus Schichten. Ganz oben der Humus, der sich aus der Zersetzung pflanzlicher und tierischer Reste bildet. Darunter der mineralische Oberboden, immer noch gut vom Humus durchsetzt. Darunter der Unterboden, arm an Humus, mit seinem zu Sand, Schluffe und Ton chemisch verwitterten Gestein. Darunter der ursprüngliche, physikalischer Verwitterung ausgesetzte Fels. Je nach Klima und Erosion sind diese Schichten unterschiedlich stark ausgeprägt, im oberen Bereich durch Bodenbearbeitung auch durchmischt.
Unterschiedliches Gestein bietet unterschiedliche Mineralmenüs, unterschiedliches Wasserspeicher- und Wasserabzugsvermögen. Eine ausgewogene Ernährung und Wasserversorgung dürfte einer der Gründe sein, warum der Wein der einen Lage als besser gelten darf als der aus einer scheinbar gleichen Nachbarlage. Der Boden ist quasi der unterirdische Lebensmittelladen für den Rebstock.
Aufnehmen kann die Rebe die Mineralstoffe über die extrem dünnen Membranen der Wurzelhärchen an den feinen Wurzelenden. Wassermoleküle passieren hier ungehindert. Mineralsalze mit ihrer positiven Ladung werden mittels negativ geladener Moleküle aus dem Inneren der Pflanze aufgenommen. Stickstoff, Kalium, Calcium und Schwefel bauen Pflanzengewebe, andere Nährstoffe arbeiten im Chlorophylllabor oder aktivieren Enzyme, mit deren Hilfe in der Zuckerfabrik Kohlehydrate gewonnen werden.
Der Preis

Einerseits selbstverständlich, dass Weine wie die unseren ihr Geld kosten, einfach, weil sie es auch wert sind. Andererseits gar nicht so selbstverständlich, wenn Wein, wie oft, nach Preis und nicht nach Wert gekauft wird. Vielerorts geht es eben nicht um den Inhalt, sondern um den Preis. Was macht nun den Wert eines Weins aus, und wie bemessen wir ihn? Wer Wein bei W&B kauft, weiß die Frage schon nach dem Geschmack der Weine zu beantworten, denn selbst einfache Weine in unseren Regalen sind vielschichtig, spannend und eigenpersönlich, haben Charakter und ihren bestimmten Ausdruck, der uns ihr Terroir schmecken läßt. Es ist der Unterschied zwischen einem industriell erzeugten Getränk und kulturellem Engagement in flüssiger Form, das engagierte, handwerklich versierte Winzer*innen aufbringen.
Manche Händler, ob Online oder Offline verkaufen zu Dumpingpreisen, bieten seltsam hohe Rabatte. Gute Gründe hat solche Preispolitik keine. Denn entweder wird der Winzer für gute Arbeit schlecht entlohnt, oder die Margen sind so niedrig, dass seriöse Händlerarbeit damit nicht bezahlt werden kann. Wer einmal erfahren hat, wie hingebungsvoll und auch mühsam sich organische und biodynamische Arbeit im Weingarten gestaltet, gar nicht zu sprechen von der Sisyphosarbeit in Steilhängen, beispielsweise der Mittelmosel oder in den Cinque Terre, der bekommt eine Vorstellung vom Wert des Weins.
Wir kalkulieren fair, und vermitteln Ihnen zudem den Mehrwert unserer Weine, indem wir die Weine kundig beschreiben und Sie bestens beraten.