Johannes Zillinger
Johannes Zillinger ist ein besonderer Winzer, selbst im Kreis der Winzer*innen, deren Weine wir in unserem Sortiment versammeln. Es ist die ruhige, überlegte, kluge Art, die ihn ausmacht und seine Weine prägt. Seine Weine sind eine sinnlich erfahrbare, zärtliche Liebeserklärung an die Erde, die er bewohnt, an die Landschaft, die er pflegt. Wenn er seine Arbeit Handwerk nennt, von den Weingärten als Biotop spricht und seinem Willen, die Umwelt zu schützen, anstatt sie zu vergiften, sagt er einfach, was er lebt. Offen spürbar und in seinen Weinen schmeckbar, dass Bio für ihn nicht letzter Schrei ist, sondern Bedürfnis. Er genießt die Schönheit seiner Umgebung, und will sie so gesund wie möglich erhalten. Wenn er über das Steinthal spricht, seine liebste Lage mit den ältesten Rebstöcken, dem Bachbett, den wilden Wiesen und dem Wald, hören wir, wie tief er sich der Natur verbunden fühlt. Dass sein Handwerk gleichermaßen Kopfwerk ist, vermittelt er unmittelbar, wenn er seine Art der Weingarten- und Kellerarbeit beschreibt. Gerade sein minimalistischer Ansatz braucht feinste Wahrnehmung, größte Achtsamkeit & innere Ruhe vor dem Hintergrund profunder Erfahrung. Der Johannes hat das alles.
Er lebt mit seiner Familie im Weinviertel, das von Wien und bis an die tschechische Grenze reicht. Dessen Kalksteinböden mit ihren verschiedenen Auflagen und das pannonische Klima sind für den Weinbau wie gemacht. Der Wein hat hier schon immer dazu gehört, auch in der früher immer gemischten Landwirtschaft. Vater Hans hat 1984 als einer der ersten in ganz Österreich den Weinbau auf Bio umgestellt und zehn Jahre später alle anderen landwirtschaftlichen Bereiche abgegeben, um sich ganz dem Wein zu widmen. Johannes hat 2000 seinen ersten eigenen Jahrgang verantwortet, damals noch als Kellermeister des Vaters. 2012 hat er das Weingut dann übernommen, und in eine biodynamische Kultur weiterentwickelt. Dass er heute so gelassen reduktionistisch arbeiten kann, mit immer wieder herausragenden Ergebnissen, ist das Ergebnis dieser Entwicklung. Wir verdanken seiner Naturverbundenheit, seinem akribisch-gekonnten Handwerk, seiner achtsamen Kopfarbeit und seinem gelassenen Mut, im Zweifel der Natur und sich selbst zu vertrauen, einige großartige Weine.